Herbst 2012: Reise in die Wachau

“Weltkulturerbe Wachau” (2.9.-8.9.12)

Am Sonntag also ging es pünktlich um 6.30 Uhr los vom Aral-Autohof an der Auffahrt Paderborn-Mönkeloh zur BAB 33; wieder mit dem Busunternehmen, welches schon seit vielen Jahren die Herbstfahrten in bewährter Weise durchführt.

Nach dem Frühstück am Montag, 3. September besuchten wir Melk und besichtigten mit Führung das Benediktinerstift, eine der prächtigsten Klosteranlagen Mitteleuropas. Anschließend ging es am rechten Ufer ca. 35 km donauabwärts zum Benediktinerstift Göttweig. Wegen seiner Lage mit schöner Aussicht auf die untere Wachau auch „Monte Cassino Österreichs“ genannt.

Danach stand ein anderer Genuss im Mittelpunkt: die Destillerie Bailoni in Krems ist der nächste Besuchspunkt mit Verkostung und Destillerie-Besichtigung. Anschließend ging es bei bestem Wetter mit dem Schiff ab Krems auf einem der romantischten Flussabschnitte der Donau fast drei Stunden wieder zurück; wir passierten Dürnstein, Weissenkirchen und die berühmten Weinhänge hinter Spitz a.d.Donau.

Durch die Nähe zur Wachau bot sich Dienstag, 4. September zum Ausflug in die Kaiserstadt Wien an. Eine Stadtrundfahrt vermittelte uns einen interessanten Eindruck von der Metropole der Habsburger. Wir bewunderten neben dem Schloss Schönbrunn die imperiale Pracht der Ringstraße und Meisterwerke Wiener Jugendstilarchtektur, aber natürlich auch ein Wahrzeichen Wiens, das Riesenrad wie auch das Hundertwasserhaus. Nach dem Besuch des berühmten Stephansdoms blieb genügend Zeit für persönliche Erkundungen; mit einer Fiakerfahrt konnte man Wien noch von einer anderen Seite aus genießen, ein Besuch bei Sacher oder Demel ließ Wiener Kaffeehaustradition erleben.

Mittwoch, der 5. September bot einen erlebnisreichen Ausflug ins Pielachtal, südlich der Wachau in den Voralpen. In Frankenfels bestiegen wir die historische Mariazellerbahn (760mm), um den schon in der Kaiserzeit berühmtesten Wallfahrtsort Mariazell (850 Hm) zu besuchen; Papst Benedikt der XVI. war übrigens schon 2007 dort. Nach dem Kirchenbesuch, in dem die Gruppe mit Marienlied und Gebet die Muttergottes verehrte, und einem Bummel durch den Ort fuhren wir mit dem Bus weiter nach Gaming. Dieser Ort ist für sein Kartäuserkloster bekannt, welches wir ausführlich besichtigten. Dann ging es wieder zurück durch das Mostviertel zum Hotel.

Am Donnerstag, 6. September stand mit Linz die Hauptstadt des Bundeslandes Oberösterreich und Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2009 auf dem Programm. Doch vorher machten wir in St. Florian Halt. Das Augustiner Chorherren-Stift war die Wirkungsstätte von Anton Bruckner, sein Sarkophag steht in der Krypta. Nach der Stiftsführung hatten wir noch in der Stiftskirche ein kleines Orgelkonzert bestellt; beeindruckend gespielt auf der Orgel, die schon Anton Bruckner als Instrument diente.

In Linz selbst nahmen wir uns Zeit zur Besichtigung der Altstadt und auf der Rückfahrt suchten wir noch die Stiftskirche von Ardagger auf. Das sog. „Margaretenfenster“ der Kirche ist das einzige erhaltene Medaillonfenster Österreichs aus der Zeit um 1250.

Am letzten Programmtag stand das Thema Wein besonders im Focus: wir fuhren am linken Donauufer durch die Wachau und besichtigen in Langenlois das “Loisium“; hier konnten wir alles rund um die Geschichte des Weins hören, sehen und erleben; begonnen in der Römerzeit bis heute.

Nach dem Besuch der Schul- und Universitätsstadt Krems, dem Zentrum der Region, sowie einem Rundgang durch das mittelalterliche Dürnstein (schon Richard Löwenherz war hier zu Gast; allerdings unfreiwillig) wurden wir zum Abschluss unserer Reise noch zu einem Heurigenbesuch in Spitz erwartet; nicht nur der deftige Imbiss, sondern auch die ansprechenden Weine des Weinbauers hoben bei allen die Stimmung. Über den waldreichen Jauerling ging es dann wieder bester Laune zurück zum Hotel, wo manche noch die selbst gebrannten „Spezialitäten des Hauses“ bis in die späten Abendstunden genossen.

Einstimmig wurde von allen Teilnehmern festgestellt, dass es wieder einmal eine sehr interessante, erlebnisreiche und gelungene Fahrt war, die das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Zirkels gestärkt hat.

Wem der obere Reisebericht zu trocken ist, der erfreue sich an einem Auszug aus dem Reisegedicht unseres Kartellbruders Robert Voß:

Alle Leute reisen gerne,
alle zieht es in die Ferne.
Am besten reist man – ganz genau
mit dem Ortszirkel vom Paderborner KV.

Heuer ging´s in die Wachau nach Österreich,
das ist an Bergen und Wäldern reich.
Und wer es kulturell gern hätte,
für den gibt’s Klöster, Schlösser, Städte.
An nichts wurd´ dieses Mal gespart,
so gab´s auch noch ´ne dreistündige Dampferfahrt.

Ein Highlight war das Kloster Melk,
draußen Oleander, noch nicht welk;
und erst drinnen diese Pracht,
die selbst Kunstbanausen staunen macht.

Mit einer historischen Bahn fuhren wir – gar nicht schnell -
durch die Berge zum berühmten Wallfahrtsort Maria Zell.
Hier zündeten an mit frommen Herzen
die Reisenden eine Menge gesegneter Kerzen.
Und bei trautem Glockengebimmel
stieg unser Marienlied zum Himmel.

Ums Singen war der Dietmar stets bemüht,
er stimmte an so manches Lied.
Im Bus wollt´s ihm nicht gelingen,
die KVer zum Singen zu bringen;
aber in den Kirchen gelang´s,
Dietmar danke, herrlich klang´s!

Als weitere Besonderheit erwies sich ein Orgelkonzert!
Das war gewiss den Besuch wohl wert.
Kirchenmusik von Bruckner wie auch von Bach,
die „Brucknerorgel“ erfüllt den Raum bis zum Dach! 

(nun werden einzelne Reiseteilnehmer „besungen“)

...doch leider wollt` es mir nicht gelingen,
einen jeden von Euch hier zu besingen:

Doch ein beson´dres Lob gilt dem Reiseleiter;
der Helmut wusste immer weiter.
An Erfahrung und Wissen ist er reich,
kannt´ bestens aus sich in ganz Österreich.
Deine Sache machtest Du sehr gut,
wir danken Dir, „Sir Helmut“!

Ferner gebührt ein großer Dank
uns´rem langjährigen Fahrer Frank.
Wir waren wieder einmal von ihm begeistert,
denn alles hat er toll gemeistert!

Auch dem Organisatorenpaar Lob und herzlichen Dank,
sie sorgten immer gut für reichlich Speise und genügend Trank.
Beide wirkten stets auf ihre Weise:
Unauffällig, fleißig, leise!

Dies alles schrieb für unsern Tross
aus Paderborn der Robert Voß.
Ich bin leider kein Wolfgang Goethe,
sondern nur ein kleiner Poete.
Uns´re Reise war wieder mal wunderbar!
Auf Wiedersehen im nächsten Jahr.