Bierseidel, Pfeifen und Regale voller Literatur

Bericht über unseren Besuch des „Institut für Deutsche Studentengeschichte“ im Stadtarchiv Paderborn.

Der Leiter des Instituts Dr. Friedhelm Golücke führte uns durch die Räume und machte uns mit der Arbeit des Trägervereins bekannt. Kaum jemandem von uns war bekannt, dass seit Anfang des vergangenen Jahres im Stadtarchiv Paderborn das „Institut für Deutsche Studentengeschichte“ beheimatet ist und in Kooperation mit dem Historischen Institut der Universität Paderborn betrieben wird.

 Die Geschichte der Studenten und ihres Lebens ist bisher höchstens am Rande oder überhaupt nicht wissenschaftlich untersucht worden. Diesem Anliegen verpflichtet weiß sich die „Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte“, die nun eine Kooperation mit Stadt und Universität Paderborn geschlossen hat. Durch einen Depositalvertrag mit der Stadt Paderborn ist eine Nutzung von Räumen des Paderborner Stadtarchivs gewährleistet; so findet die GDS ideale Bedingungen für effektives Arbeiten vor. Der Leiter des Stadtarchivs, Herr Oberarchivarrat Rolf-Dietrich Müller, unterstützt die Arbeit des Instituts mit seinen Mitarbeitern nach allen Kräften.

 Nun fanden endlich die umfangreichen Sammlungen, die bisher an verschiedenen Orten lagerten, nicht nur eine neue Bleibe, sondern auch eine unverzichtbare sachgerechte Unterbringung. So sahen wir eine Spezialsammlung von hochschul- und studentengeschichtlicher Literatur und Archivalien, die in ihrer Art wohl einmalig in Deutschland ist und so nun einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Wir konnten blättern und stöbern in etwa 9000 Monographien, davon bereits 6300 katalogisiert, und 2300 Archivkartons mit Broschüren und Archivalien. Rund 5000 Arbeitsstunden ehrenamtlicher Mitarbeiter stecken bis jetzt bereits in der Ordnungsarbeit der Materialien, die zudem auch der Forschung dienen sollen. Denn die Zusammenarbeit mit der Universität hat auch das Ziel, Geschichtsstudenten für diese Materie zu interessieren und sie zu Staats- oder Promotionsarbeiten anzuregen und damit dazu beizutragen, eine bisher eher stiefmütterlich behandelte historische Disziplin mehr in das allgemeine Bewusstsein zu befördern.

Bevor wir zu einer abschließenden Gesprächsrunde zusammenkamen, bewunderten wir in den Ausstellungskästen des Leseraums noch zahlreiche wertvolle „Studentica“. Hier überreichte der Präsident des Zirkels auch dem Leiter des Instituts zum Dank für die informative Führung ein Erinnerungspräsent und wünschte ihm und seinen Helfern für die vor ihnen liegende Arbeit weiterhin die Kraft und notwendige Unterstützung.