„Südböhmische Perlen“ – Ein Reisebericht zur 32. Herbststudienreise

Nachdem wir auf der letztjährigen traditionellen Herbststudienreise mit dem Zirkel Nordböhmen und Prag kennengelernt hatten, wurde auf der Jahreshauptversammlung beschlossen, das südliche Böhmen für 2018 als neues Reiseziel zu besuchen.

Als wir uns bei der Planung nun mit dieser Landschaft näher beschäftigten, stellten wir schnell fest, dass sich das Reiseziel „Südböhmen“ genau mit unserem traditionellen Reiseprofil „Kultur und Natur“ decken würde: Historische Dörfer und Städte mit gut erhaltenen Stadtkernen, alten Burgen, Schlössern und Klöstern, dunklen Wäldern und sanften Hügeln sind die Merkmale dieser Landschaft, „Südböhmische Perlen“ also, wie geschaffen für eine unvergessliche Reise in der Zirkelgemeinschaft.

So machten sich im September 41 Teilnehmer auf den Weg; es wurde eine Reise, die in eine manchmal nahezu märchenhaft anmutende Region von Tschechien führte. Die abwechslungsreiche, wunderschöne Natur und die von Menschen geprägte Kulturlandschaft bildeten eine harmonische Einheit. Denkmalgeschützten Stadtkerne, malerische Dörfer mit ihren alten Dorfkirchen und Häusern in ländlichen Baustilen (sehr vieles davon auf der UNESCO-Schutzliste) und eine grandiose Landschaft boten uns einen erlebnisreichen Aufenthalt und ließen „große Geschichte“ lebendig werden.

Standort unserer Reise war ?eské Bud?jovice (Budweis); eine Stadt, von der wir aus sämtliche anderen Ziele unserer Reise in erträglichen Tagesetappen erreichen konnten. Budweis liegt in Südböhmen am Zusammenfluss von Maltsch und Moldau. Sie war über Jahrhunderte lang deutsch geprägt, anders als das überwiegend tschechischsprachige Umland. Die komplett erhaltene Altstadt, malerisch auf einer Halbinsel gelegen, zog uns Besucher immer wieder in den Bann. Bei einem gemütlichen Stadtrundgang lernten wir zunächst das Wichtigste und Interessanteste in einer Stadtführung durch die südböhmische Bezirksstadt kennen und bewunderten den größten quadratischen Stadtplatz in Tschechien; ringsum standen Bürgerhäuser mit reich verzierten Fassaden in verschiedensten Baustilen, teilweise mit vorgesetzter „Laube“, die alle Besucher begeisterten. Einen Einblick in die traditionsreiche Böhmische Lebenskultur gewannen wir an einem Abend bei einem deftigen Essen mit böhmischen Knödeln und einer kleinen Kapelle, die mit landestypischer Musik unterhielt.

Die Tagestouren boten verschiedene Ziele an, allesamt mit Sehenswürdigkeiten, die unter dem Welterbeschutz standen.

 Die Ausflüge begannen mit einem Besuch von Holasovice (Hollschowitz) im Südwesten unseres Standortes: Das kleine im böhmischen Bauernbarock erbaute Dorf befindet sich wegen seiner klassischen barocken Hausgiebel auf der UNESCO Weltkulturerbeliste. Bei einem kleinen Bummel über den großen Dorfplatz fühlten wir uns in uralte Zeiten zurückversetzt; in einem kleinen Bauernhofmuseum konnten wir hier lernen, wie die böhmischen Vorfahren gearbeitet und gelebt haben.

Prachatice (Prachatitz), einer „Renaissance-Perle“ Südböhmens, galt am Nachmittag unser Besuch. Die Stadt ist eine der schönsten Städte in Südböhmen. Das Stadtzentrum mit seinem Renaissanceaufbau wurde bereits 1981 zum Stadtdenkmalreservat erklärt und dank der kontinuierlichen Pflege der Denkmäler erhielt die Stadt den Titel „Historische Stadt für das Jahr 2002“. Die Stadt profitierte seit dem 16.Jh von einer uralten Tradition, nämlich der des „Goldenen Steiges“. Dessen Name ist von dem einträglichen Geschäft abgeleitet, das auf diesem Handelsweg jahrhundertelang erfolgte; es gibt auch noch eine andere Bezeichnung für diese Route aus dem Nachbarland: „Salzsteig“; das Salz wurde hier schon seit dem Altertum von der Salzkammer über Passau in und über die Stadt nach Böhmen transportiert.

Der Abstecher führte uns am Abend zum „Schwarzenbergischen Kanal“. Dank ihm wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts Moldau mit Donau verbunden, um Holz von unzugänglichen Stellen des Böhmerwaldes nach Prag und vor allem nach Wien zu transportieren. In der Hochblüte waren hier mit dem Schwemmen des Holzes bis zu 800 Arbeiter beschäftigt. Das zu flößende Scheitholz wurde mit Fuhrwerken hinauf zum Kanal transportiert. Im 19. Jh wurde der Kanal aufgrund des großen Holzbedarfes neuerlich erweitert. Dabei entstand der „Neue Kanal“, der dann zum Teil unterirdisch durch den 419 m langen Hirschbergen-Tunnel führte, sodass der gesamte Kanal schließlich eine Länge von 52 km aufwies. Das wirklich „technische Wunderwerk“ wurde trotz regnerischem Wetter bei einem Spaziergang entlang des Kanals näher kennengelernt.

Am nächsten Tag stand das durch seine weißen Fassaden und vielen Türme wirklich märchenhaft anmutende und wunderschöne „Märchenschlosses Hluboka“ (Frauenberg) im Mittelpunkt. Bei dem Besuch des im Stil der Windsor-Gotik errichteten, majestätisch auf einem riesigen Felsen über der Moldau thronenden Schloss, konnte man annehmen, sich in England zu befinden. Das wunderbare Interieur brachte uns ins Schwärmen:  Wände und Decken sämtlich mit wertvollen und detailreichen Schnitzereien ausgestattet und die Innenräume beherbergen eine interessante Ausstellung mit wertvollen Holzschnitten, Porzellan, Wandteppichen und Gemälden.

Der nächste Tag Tag fing mit einem Ausflug zu der kleinen Kurstadt Bechyn? (Bechingen) an, die sehr romantisch oberhalb des Flusses Lužnice liegt. Die Stadt besitzt ein Renaissance-Schloss mit seltenem Diamantengewölbe. Das Klostergelände (leider erst teilweise restauriert) bot einen romantischen Blick in die unberührte Natur und auf den Fluss mit einer eleganten Brücke, die man Regenbogenbrücke nennt. Der malerische südböhmische Kurort hat eine viele hundert Jahre dauernde Tradition. Die unter Naturschutz stehende Landzunge von Bechyn?, die ein Plateau hoch über dem Zusammenfluss der beiden Flüsse bildet, wurde schon früh besiedelt. Die bislang ältesten eindeutigen Belege einer Inbesitznahme dieses Raumes hat man aus der Zeit, die mehr als dreitausendfünfhundert Jahre zurückliegen, bevor hier am Ende der älteren Bronzezeit eine befestigte Höhensiedlung (ca. 1880-1600 vor unserer Zeitrechnung) aufgebaut wurde.

Weiter ging es in das ehemalige Zentrum der Hussitenbewegung, die Stadt Tabor. Hier sind bis heute wunderschöne historische Häuser und ein ungewöhnliches Rathaus stehen geblieben. Tabor spielt in der Geschichte Tschechiens eine wichtige Rolle. Hussiten gründeten die Stadt 1420. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz. Die Atmosphäre der Hussitenfestung lebt in den Stadtmauern und gewundenen Sträßchen der Stadt weiter. Interessant sind aber auch die unterirdischen Gänge, die aus der Hussitenzeit, also aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts stammen. Die Burg von Tabor ist noch älter als die Stadt selbst.

Auf dem Weg zurück führte uns unser Weg über romantische schmale Nebenstraßen, durch schöne Natur und viele nette Dörfchen zu dem wahrscheinlich romantischsten Schloss in Südböhmen, nach Rot Lhota. Hier handelt sich um ein Wasserschloss mit ungewöhnlich roten Fassade. Auf unserer Reise bewegten wir uns ja insgesamt in einer der romantischten Gegenden von Südböhmen und das Schloss konnte diesen Ruf noch einmal rechtfertigen. Es wurde erst in der Renaissance zum Wasserschloss durch Aufstauen der Teiche in dem Gebiet. Das Gebäude in leuchtend roter Farbe steht jetzt an einem Bach inmitten eines künstlichen Teiches auf einem Felsen, der durch den Anstieg des Wasserspiegels mittels Stauwehr zu einer Insel wird. Eine Schlossführung brachte uns die Geschichte des Gebäudes nahe.

Ein besonderer Höhepunkt des nächsten Tages war eine Schifffahrt durch den ursprünglichen Moldaucanyon mit steilen wilden Hängen.  Bestes Wetter machte diesen Ausflug zu einem besonderen Erlebnis.

Vorher jedoch besuchten wir die Burg Zvíkov (Klingenberg), die oberhalb unserer Schiffsanlegestelle stand. Auf einem von drei Seiten vom Wasser umgebenen Felssporn über dem Zusammenfluss der Flüsse Moldau und Otava ragt diese bedeutende gotische Burg empor. Die ausgedehnte Burg gehört zu den größten und interessantesten Burgen in Böhmen. Der Königspalast mit seinem Arkadenhof und die Kapelle mit Fresken sind Kleinode der Gotik. Die romantische Lage der „Burg Klingenberg“ auf dem Felssporn über dem Zusammenfluss der Moldau mit der Otava boten uns wunderschöne Fotomotive.

An der kleinen Anlegestelle unterhalb von Burg Zvíkov wartete danach unser Schiff, welches uns zum weißen Schloss Orlik brachte. Orlík wurde ursprünglich als eine frühgotische königliche Burg in der 2. Hälfte des 13. Jh. gegründet. Die Burg und später das Schloss Orlík ragte einige Jahrhunderte auf einem Felsenvorsprung hoch über dem Fluss Vltava (Moldau) an seinem linken Ufer empor. Nach der Sage bekam es seinen Namen gerade für seine Lage hoch auf dem Felsen über dem tiefen Flusstal, es erinnert an einen Adlerhorst. Nach der Entstehung des Stausees Orlík wurde aber das Tal unter dem Schloss überschwemmt und der Wasserspiegel erreicht heute fast die Schlossmauern. Das Schloss ist durch seine große Sammlung von Gewehren verschiedener bedeutender Persönlichkeiten (über 300 Stücke) bekannt. Interessant ist auch die Bibliothek mit etwa 18.000 Büchern (die ältesten Bücher stammen aus der 2. Hälfte des 18. Jh.)

Auf der Rückreise zum Standort Budweis machten wir unterwegs aber noch ein Halt in der historischen Stadt Pisek. Die südböhmische Stadt Písek verdankt ihre Entstehung dem Reichtum an Gold und anderen Mineralien, die in der Region seit dem 12. Jahrhundert gefördert wurden. Pisek war einst eine „Goldgräberstadt“ und liegt malerisch zu beiden Seiten des Flusses an der Wottawa (Otava), einem Fluss mit goldhaltigem Sand (písek bedeutet im Tschechischen „Sand“). Wir erkundeten bei einem kurzen Spaziergang die malerische Altstadt, die Festung, weitere berühmte Sehenswürdigkeit der Stadt und spazierten über die älteste steinerne Brücke mit ihren schönen Statuen. Diese mittelalterliche Steinbrücke aus dem 13. Jahrhundert ist das Symbol der Stadt und ist, obwohl ihr genaues Gründungsdatum unbekannt, die älteste erhaltene Brücke in Tschechien. Nördlich der Alpen gibt es in Europa nur eine ältere erhaltene Steinbrücke, und zwar die in Regensburg Die Brücke führte uns zu einer herrlichen Promenade am Fluss, die zum Verweilen einlud.

Der Lipno-Stausee, das sog. "Süd-Böhmische Meer", stand am Anfang eines weiteren Tagesausflugs. Der Stausee (tschechisch Vodní nádrž Lipno) ist ein See im Südwesten Böhmens, Teil der sog. Moldau-Kaskade und bildet deren viertälteste und höchstgelegene Stufe. Er befindet sich an der Grenze zu Österreich im Nationalpark Šumava, nur ein sehr kleiner Ausläufer des Sees im Südwesten liegt auf österreichischem Staatsgebiet. Militär und Grenzpolizei kontrollierten dieses Gebiet streng. Trotzdem gelang es Menschen, über die grüne Grenze nach Österreich zu fliehen, unter anderem in einer Bucht am rechten Ufer des Sees, da das Ufer bereits österreichisches Territorium ist.

Die historische Gemeinde Frymburk (Friedberg), das nächste Ziel, liegt auf einer Halbinsel am linken Ufer des Stausees. Der Ort liegt heute am Rande des Lipno-Stausees, in dem der zur Moldau gelegene Ortsteil seit etwa 1960 versunken ist. Seine Entstehung dürfte der Ort einem bedeutenden Handelsweg verdanken, der von Oberösterreich in Richtung Krummau führte. Seine erste urkundliche Erwähnung findet Frymbruk in einer Urkunde des Jahres 1277; denn die „Feste Friedenburg“ wurde im 13. Jahrhundert über dem Flusstal auf dem nordwestlichen Bergrücken errichtet. Heute ist Frymburk vor allem ein Erholungsort, der von zahlreichen Touristen besucht wird. Zu den Attraktionen zählen vor allem das Naturschutzgebiet Böhmerwald und der Stausee. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel für Angler, Wanderer und Radsportler sowie Skitouristen im Winter.

Auf der Fahrt ins tschechische Krumlov machten wir einen Stopp beim ausgedehnten Zisterzienserkloster Hohenfurt (Vyšší Brod) aus dem 13. Jahrhundert. Hier befindet sich unter anderem die drittgrößte barocke Bibliothek in Tschechien, außerdem eine wunderschöne gotische Marienkirche. Eine Führung brachte uns alles näher. Direkt unter dem Kloster strömt die Moldau, an welcher der riesige Stausee Lipno erbaut wurde.

Später erreichten wir unser Hauptziel des Tages: Die historische Stadt ?eský Krumlov (Krummnau), die sog. „Perle an der Moldau“. Die Stadt wurde von Unesco-Experten als dichtestes europäisches Denkmalensemble nach Venedig bezeichnet. Wir bewunderten alte Giebel, Erker, Dachfenster, Lauben, Bögen, Gänge, Zinnen, Sgraffitos, Fresken, Ballustraden, Säulen, Prellsteine, Winkel, Gebälk, alte Gemächer ... wohin wir uns auch wandten, überall sahen wir nur Malerisches und Altertümliches in historischer Pracht. Eine ausführliche Schlossbesichtigung rundete den Besuch ab, bevor bei einem festlichen Abendessen von zwei Gitarristen mit Tischmusik aus dem Zeitalter der Renaissancezeitalter unterhalten wurden.

Der letzte Reisetag führte uns nach Neuhaus (Jindrichuv Hradec); die historische Stadt ist auf den drittgrößten Schlosskomplex (nach Prager Burg und Krumauer Schloss) in Tschechien zurecht stolz. Das Schloss überzeugte mit einem einzigartigen Rondell und die Stadt wiederum mit einem schönen Marktplatz. Aber hier beeindruckte uns auch die weltweit größte mechanische Weihnachtskrippe des Tomas Kryza, einzigartig aus den 50er Jahren des 19.Jhdt; an dieser Mechanik wurde im vergangenen Jahrhundert so gut wie nichts verändert. Nur der Antrieb wurde später von Handbetrieb auf Strom umgestellt.

Zum Abschluss der Studienreise besuchten wir die Historische Kurstadt T?ebo? (Rosenbergerstadt Wittingau), die Stadt der fünfblättrigen Rose, der Karpfen und der Heilbäder. Wegen ihrer mehr als 100 Teiche wird sie auch als "Stadt der Teiche" und die Umgebung als "Landschaft der Spiegel" bezeichnet. Die bezaubernde Region um T?ebo? gehört mit zu den malerischsten Landschaften Tschechiens. Die hiesige romantische Natur wird schon seit dem 14. Jahrhundert behutsam von den Menschen gehegt und gepflegt. So entstanden über 6000 Teiche, zahlreiche kleine Inseln und geheimnisvolle Sümpfe und Moore, die unzähligen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten. Die ursprünglich ungastlichen Sümpfe und Moore in der Umgebung wandelte man im Verlauf der Jahrhunderte in ein Gebiet hochentwickelter Teichsysteme um, in ein Gebiet, das von den Wissenschaftlern wegen dessen einzigartigen „Natur-Biotopen“ auf der einen Seite, wie auch von den Naturliebhabern wegen dessen besonderen Reiz auf der anderen Seite vielbesucht ist. Als Biosphärenreservat der UNESCO steht das Umland jetzt unter Naturschutz. Die Stadt erlebten wir mittels einer Stadtführung durch die Altstadt, spazierten durch den Schlossgarten und schlossen den Tag ab mit einer Kaffeepause auf dem malerischen Marktplatz.

Die Reise, die den Zusammenhalt des Ortszirkels erneut bestätigte, machte allen deutlich, dass die Menschen in Südböhmen sich ihre Kultur, ihren Charakter und ihre Traditionen bewahrt haben. Die einmalige kulturelle Dichte, eine traumhafte Natur, herzliche Menschen und eine traditionsreiche Geschichte boten großartige Voraussetzungen für eine Fülle großartiger Entdeckungen. Unsere oben genannten Reiseziele waren wahrscheinlich Vielen von uns noch nicht einmal dem Namen nach bekannt; aber ähnlich erging es uns auf vergangenen Studienreisen, die uns dann aber mit unerwarteten, vielfältigen Eindrücken überzeugten.

Auf unserer Reise durch die größtenteils noch unzersiedelte und harmonische Landschaft, die von der Moldau beherrscht wird, konnte sich vielleicht (zumindest den Kennern der Musik unter uns) auch Bed?ic (Friedrich) Smetanas großes Werk „Die Moldau“ tiefer erschließen.

Wir genossen wir also einen Landstrich, dem R. M. Rilke (geb.1875 in Prag, Böhmen, damals Österreich-Ungarn) bereits in seiner Begeisterung für Landschaft und Menschen Böhmens ein Denkmal mit einem kleinen Gedicht widmete:

„. ...Gott war guter Laune. Geizen

 ist doch wohl nicht seine Art;

und er lächelte: da ward

Böhmen, reich an tausend Reizen.

 

Wie erstarrtes Licht liegt Weizen

zwischen Bergen, waldbehaart,

und der Baum, den dichtgeschart

Früchte drücken, fordert Spreizen.

 

Gott gab Hütten; voll von Schafen

Ställe; und der Dirne klafft

vor Gesundheit fast das Mieder.

Gab den Burschen all, den braven,

in die raue Faust die Kraft,

in das Herz - die Heimatlieder.