Zugegeben: Der Stadt Paderborn macht manches Vorurteil zu schaffen. Wenn aber junge Leute erst einmal dort studieren, ändern sie rasch ihre Ansicht und schätzen die Vorzüge der kleinen Großstadt in Ostwestfalen-Lippe. Mittlerweile macht der Anteil der Studenten unter den Paderbornern dreizehn Prozent aus - und die gehen im täglichen Trubel keineswegs unter.
Den Titel Universitätsstadt trägt die etwa 146.000 Einwohner fassende  Stadt an der Pader zurecht. Selbst viele der 22.000 Studenten und Studentinnen, die hier eingeschrieben sind, wissen wohl nicht, dass es in Paderborn fünf Hochschulen gibt.

Gleich drei dieser Hochschulen haben eine theologische Ausrichtung: die Katholische Fachhochschule NRW, die Theologische Fakultät Paderborn und das Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik. Darüber hinaus gibt es in Paderborn die private Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und natürlich die Universität, die mit rund 19.500 Studierenden die meisten Akademiker stellt. Auch wenn sie eher für Studiengänge wie Informatik und Maschinenbau bekannt ist (da wirkt der Name Heinz Nixdorf nach), so finden sich hier unter dem Leitbild der „Universität der Informationsgesellschaft” neben den Informatikern und Ingenieuren auch Kulturwissenschaftler, Lehrer, Mathematiker, Naturwissenschaftler, Sportler und Wirtschaftswissenschaftler. So entsteht eine bunt gemischte Studentenschaft.     

Die Paderborner Universitätsbibliothek liegt auf Platz vier der besten Bibliotheken Deutschlands. Viele Studierende nutzen während der Klausurzeit die Stille zwischen den Bücherregalen zum Lernen. Im vergangenen Jahr konnte die Universität Paderborn ihr fünfzigjähriges Bestehen feiern: Am 1. August 1972 als Gesamthochschule begründet, wurde sie 2002 ausschließliche Universität. Aber so jung die Hochschule sein mag, hat sie doch uralte akademische Wurzeln: Bereits für das 8. Jahrhundert lässt sich eine karolingische Domschule nachweisen.
 
1614 gründete Dietrich IV. von Fürstenberg eine Universität in Paderborn, die älteste in Westfalen. Hier lehrte einige Jahre Friedrich Spee von Langenfeld, der mit seiner Cautio criminalis für seinen Einsatz gegen die Hexenverfolgung berühmt wurde. Heute besteht diese Hochschule in Form der Theologischen Fakultät weiter.
Kneipen und Bars findet der Paderborner Student im „Quellgebiet” und im „Hafenviertel”, dort gibt es auch Clubs und Discotheken. Auch an der Uni steigen gute Partys. Hinzu kommen Paderborner Großereignisse, allen voran „Libori”.

Dieses Fest zu Ehren des Heiligen Liborius versetzt ganz Paderborn in Feierstimmung. Wenn dann zwischen den Bierbuden das Paderbornlied erklingt und tausende Leute begeistert einstimmen, zeigt sich plötzlich, wie fröhlich auch Westfalen sein können.

Wer aber kartellbrüderlichen Anschluss sucht, der findet ihn beim KStV Ostmark-Beuthen - eine schwarz-gold-himmelblaue Oase unter dem Himmel Ostwestfalens - klein, aber fein, zumal es sonst in Paderborn korporationsstudentisch nicht allzu viele Alternativen gibt. Umso herzlicher ist jeder Kartellbruder im Ostmark-Haus willkommen.

PD/RN